Badisch-Bayerische Harmonie beim Musikfest in Kronau

 

Kronau (ae) Nur wenige Vereine vermögen es noch, ein dreitägiges und entsprechend kräftezehrendes Fest in einem eigens dafür und vor allem eigenhändig errichteten großen Zelt auf die Beine zu stellen. Der Musikverein Harmonie Kronau ist nach wie vor eine solche Ausnahmeerscheinung und erwies sich vom 22. – 24. Juni abermals als perfekter Festgastgeber und Aktivposten in Sachen musikalischer und kulinarischer Leckerbissen.

 

Vereinsvorstand Dr. Andreas Maier durfte an allen drei Tagen immer wieder die Gäste aus Nah und Fern im bestens besuchten Festzelt willkommen heißen.

 

Da die Kronauer Musikerinnen und -musiker nicht nur auf der Bühne gefragt waren, sondern auch unzählige Helferschichten zu wuppen hatten, war musikalische Unterstützung und Entlastung gefragt. Die befreundeten Musikvereine aus Angelbachtal, Mingolsheim, Rheinhausen, Langenbrücken, Oberhausen und Ubstadt waren zur Stelle und begeisterten mit ihren Auftritten. Gesanglich brillierte daneben der Kronauer Gesangverein Frohsinn, ebenso wie der lokale Musikernachwuchs seit Jahren seinen festen und vielbeklatschten Platz im Festprogramm hatte.

 

Die beliebte Coverband „Athis Party Lounge“ heizte außerdem dem „Jungvolk“ am Samstagabend ordentlich ein. Cocktails und Longdrinks verschafften da willkommene Abkühlung.

 

Als weiteres Glanzlicht sorgte das Public Viewing am Sonntag mit dem EM-Fußballspiel Deutschlang vs. Schweiz für ein volles Zelt. Dass das Spiel „nur unentschieden“ ausging, konnte der guten Festlaune nichts anhaben.

 

Und bei allem ließ das vorzügliche Speisen- und Getränkeangebot an allen drei Tagen kaum Wünsche offen.

 

Am Montagabend zog dann die Show des Musikvereins die Massen in ihren Bann. Alljährlich sorgen ein neues Motto und „Einlagen“ der Musikeraktiven für beste Unterhaltung und Kurzweil.

 

Heuer hieß es „Tim den Außerbadischen“ im Zelt und auf der Bühne zu begrüßen.

 

Mit seiner Raumkapsel war der neue Dirigent „Major Tim (Winkler)“, als gestandenes bayrisches Mannsbild aus der Oberpfalz und somit definitiv „Außerbadisch“ in Kronau gelandet. Die Skepsis, wenn nicht gar Ablehnung ihm gegenüber war allzu groß bei den Badenern. Die beiden Dialekte und schon gar nicht die grundverschiedenen Musikkulturen schienen lange unvereinbar. Keine Spur von Harmonie.

 

Der „Weiß-Blau-Marsch“ erntete gar das vernichtende Urteil „scheußlich“ von MVH-Chef Maier und auch Major Tim lies kaum ein gutes Haar an gutem badischem Liedgut und kokettierte mehrfach mit der Rückkehr in Land der Bajuwaren.

 

Selbst Gesangseinlagen der Frohsinn-Sänger Dominic Kanzler und Richard Müller und nicht einmal der Liebreiz der MVH-Showtanztruppe (Isabell Eder, Jenny Keppler, Elena Moch, Sina Pöllath, Hannah Sartorius und Jasmin Winkler) vermochten es, den störrischen Lederhosenträger zu überzeugen.

 

Aber, „Ende gut, alles gut“. Nach etlichen humorigen Wortgefechten von Dr. Andras Maier und dem außerbadischen Dirigenten Tim Winkler und begeisternden Musikstücken unterschiedlichster Genres, um die jeweils andere Seite zu überzeugen, näherte man sich schließlich an.

 

Sicher kein Schaden war es dabei, dass Tim Winkler nicht nur exzellent mit dem Taktstock und mit der Posaune umgehen kann, sondern auch ein ausgezeichneter Sänger ist.

 

Zur Versöhnung erklangen schließlich die Bayernhymne, die Tim Winkler nicht nur dirigierte, sondern auch stimmlich begleitete. Hunderte badische Kehlen schmetterten danach inbrünstig das Badnerlied.

 

Eine besondere Ehre war es für Dr. Andras Maier zwischendurch der Kronauerin Jana Klumpp den „Preis der Kapelle“ zu überreichen. Sie darf sich nun auf ein Ständchen des Orchesters zu einem besonderen Anlass und Termin ihrer Wahl freuen.

 

Alle anderen Gäste dürfen sich auf das Musikfest 2025 freuen oder sich bei einer der zwischenzeitlichen öffentlichen Darbietungen des Musikvereins Kronau musikalisch verwöhnen lassen.

 

Mit seinen schon legendären Schlussworten „Bleiben Sie uns gewogen“ und herzlichen Dankesworten an alle Festgäste und an alle Mitwirkenden beschloss Vereinschef Dr. Andreas Maier das Musikfest 2024.