Drei Tage Musik, Musik, Musik !

 

24.06.2009 - (von Frieder Scholtes) Drei Tage lang spielten hunderte Amateurmusiker im Festzelt der Harmonie die gängigsten Weisen im Marsch-, Walzer- oder Polkatakt, aber auch Evergreens aus den verschiedensten Genres wie Jazz, Swing, Beat oder Popmusik. Bereits am Samstag zündete die „MVH Big Band“ des Gastgebervereins unter der Leitung von Wolfgang Holzer ein erstes Glanzlicht. Unter dem Motto „Musik und Wein“, stellte das Weingut Bosch seine Weine der jüngsten Jahrgänge vor, während die Musiker ihr Publikum mit vielen Ohrwürmern trunken machten. Das riesige Repertoire an Schlagern und Evergreens aus vielen Epochen der mit vielen Jungmusikern besetzten Formation, wurde durch überraschende Showelemente ergänzt und entlockte dem begeisterten Publikum viele „Aah´s“ und „Ooh´s“.Gefällig waren die Gesangseinlagen einiger Bandmitglieder und Wolfgang Holzers, dessen Talent in allen Arrangements gegenwärtig war. Er war „Hansdampf“ auf vielen Tastaturen und Ventilen und sogar an Snare und Becken. Unter seiner Handschrift wurden seine Musiker immer lockerer und wuchsen mit jedem Stück bis zum brillanten Finale.Am Sonntag lösten sich die befreundeten Gastmusiker aus der Region, wie Stettfeld, St.Leon- Rot, Mingolsheim, Oberhausen, Angelbachtal und Rheinhausen, aber auch die beiden Gesangvereine Frohsinn und die Chorgemeinschaft Armin, sowie der Fanfarenzug aus Kronau auf der Bühne ab.Trotz zweimaligem Stromausfall, zeitweiligem Starkregen, der Gewissheit, dass die drohende Zeitschwelle zur amtlich verordneten Sperrstunde immer näher rückte und der Tatsache, dass die beliebte Hitparade im gestreckten Galopp über die Bühne gebracht werden musste, tat dies dem hohen Niveau der Darbietungen und der bombastischen Stimmung im total überfüllten Festzelt keinen Abbruch. Der musikalische Leiter Paul Tarabin und der vielfache Ideengeber, Arrangeur, Regisseur und musikalische Tausendsassa Wolfgang Holzer hatten ihre Musikanten in Hochform- und Stimmung gebracht. Das Motto „Wir brauchen keine Millionen wir brauchen Musik, Musik, Musik“ wurde von den singenden und swingenden Musikern überzeugend übermittelt und ihr hingerissenes Publikum aus allen Altersschichten geschickt ins Programm eingebunden.Jeder Titel der acht Nummern umfassenden Hitparade, steigerte das Adrenalin des Publikums vom anfänglichen freundlichen Applaus, zum begeisterten Bestandteil des Arrangements, bis zum enthusiastischen Beifallssturm bei der Schluss-Nummer. Nach Melodien von Peter Kreuder (Ich brauche keine Millionen) und Helmut Käutner (Wir machen Musik) eröffneten Birgit Holzer, Moni Taljanovic, Claudia Satorius und Ingo Knaus die Hitparade. Knaus sang im Duett mit Günter Himmelsbach auch die zweite Nummer. Beim Thema Fliegen sangen die beiden „Fliege mit mir in die Heimat“, sowie den Saisonhit von Donikkl “So a schöner Tag“, der ersten Mitmach-Nummer, bei der die von Fabienne Haag und Annalena Hutter instruierten Jungmusiker als vortanzende Animateure fungierten.Den dritten Akt eröffnete Jürgen Heß, Kronaus Bürgermeister, der als ehemaliger Aktiver sein Akkordeon entstaubte und nach gekonntem Vortrag den begeisterten Beifall seiner Mitbürger entgegen nehmen konnte.Einen viel beachteten Solo legte Marc Holzer beim „Root Beer Rag“ auf dem Piano hin, während sein Vater Wolfgang im anschließenden Xylophon Stück „Zirkus Renz“ das Tempo zum atemberaubenden Stakkato trieb. Orchester und Flügelhorn-Solo (W. Holzer) eröffneten die Luftballon Nummer mit dem Titel „99 Luftballons“. Doch beim anschließenden Showteil „Kauf dir einen bunten Luftballon“ verweigerten zunächst Albin Zimmermann, Theo Ritschel und Klaus Ginser den Auftritt. Nur gutes Zureden brachte die in überdimensionale Ballons verkleideten mit Alter und Beamtenstatus kokettierenden Darsteller auf die Bühne. Graziös wie Bleikugeln schwebten sie schließlich über die Bühne und unter tosendem Applaus durch die Zuschauerreihen.Mit der Knödel-Polka eröffneten Ingo Knaus und Günter Himmelsbach das MVK Kochstudio, das zusammen mit den Zuschauern ein bekömmliches, musikalisches Menu zubereitete. Lauchsuppe, Sauerkraut mit Worscht, Knödel, Götterspeise, wie könnte es anders sein von Christian Heß zubereitet sowie ein Verdauungsschnäpschen und Kaffee und Kuchen waren die einzelnen Gänge, nach denen auch die Zuschauer eingeteilt wurden und im begeisterten Sprechgesang den Rhythmus vorgaben.Das „Ach, sag doch nicht immer wieder Dicker zu mir“ von Ingo Knaus und Günter Himmelsbach hatte angesichts des feisten Mahls durchaus seine Berechtigung.Die Big-Band unter Wolfgang Holzer, der auch als Sänger auftrat spielte Jazz und Swing „Brother Ray“, „Die Liste“ und die gesamte Kapelle „Skandal im Harem“, während beim letzten Titel das plump-graziöse Männerballett der KroKaGe die Showelemente besteuerte.Das absolute Highlight aber zündete die Blue Man Group mit ihren durch Theo Ritschel selbstgebauten Schlaginstrumenten denen sie Rhythmen entlockten, die gepaart mit einer faszinierenden Illumination die johlenden Zuhörer von den Bänken riss. Bei „Drumboe“ und „Color-Drums“ wurde die Bühne in ein magisches Licht getaucht. Das Trommler Stakkato bei Rods & cones bei dem auf die Becken-Felle aufgeschüttetes eingefärbtes Wasser als feiner Nebel aufstob, der angestrahlt wunderschöne Effekte zauberte, brachte schließlich das Zelt zum Überkochen. Die Drummer des MVH Schlagwerks Andre Frank, Stefan Gradl, Christian Heß, Marc und Wolfgang Holzer, Andreas Ritschel sowie Johannes Lott und Tabea Horn waren schließlich die Sieger der Hitparade und kamen um eine Zugabe nicht herum.Ein Medley aus „Fürstenfeld“, „Nananana“, „Ein bisschen Spaß muss sein“, beschloss die Hitparade, deren Gewinner schließlich Gutscheine und Sachpreise mit nach Hause nehmen konnten. Gut fünf Monate intensivster Vorbereitung hatten der Vorsitzende Dr. Andreas Maier, Dirigent Paul Tarabin, Regisseur Wolfgang Holzer und die ehrgeizigen Musiker investiert, ehe das Musikprogramm aber auch die Basteleien für das umfangreiche Show- Equipment fertig waren. Den Blaswettbewerb, der vor der Hitparade durchgeführt wurde, gewann der VfR Kronau.