Neujahrskonzert des Musikvereins Harmonie - Musik in vielen Facetten

 

 

Das ansprechende Programmbeim Neujahrskonzert des Kronauer Musikvereins „Harmonie“ hatte mitMelodien aus vielen Genres über alle Sprachenbarrieren fastmissionarischen Charakter. Die junge Dirigentin Kristin Bellm hatte mitihrem bestens aufgelegten Orchester mit vielen jungen Mitgliedern, ihreZuhörer darunter Bürgermeister Jürgen Heß und der Vizepräsident des Blasmusikverbandes Karlsruhe Bernhard de Bortoli begeistert.

Das Entrée übernahmen das Jugendorchester mit seinem Leiter Sebastian Nagel mit den „Chroniken von Narnia“, und „Irish Dream“, und die Jüngsten aus der Bläser AG, die mit einem „Queen-Medley“ ihr Können bewiesen. Mit „Olympic Fanfare and Theme“ von John Williams anlässlich der Olympiade von Los Angeles im Jahr 1984 komponiert, übernahm das Erwachsenen Orchester das Konzertgeschehen. 

Eine wilde Verfolgungsfahrt mittels Lokomotiven im amerikanischen Sezessionskrieg wurde von den „Harmonie“-Akteuren in der Komposition „Great Locomotive Chase“ von James J. Andrews exzellent musikalisch und äußerst authentisch erzählt.  In der Melodienfolge „Viva Belcanto“, vermittelte der Klangkörper pure Lebensfreude durch die Lieder „Capriccio Italiano“, „Santa Luzia“ und dem „Trinklied“ aus La Traviata, aber auch die schwere Not mit dem „Gefangenenchor“ aus Nabucco. Imposant  ertönte der gewaltige Triumphmarsch aus Aida von Verdi. Die Filmmusik aus „Pirates of the Caribbean“ handelte von der Sehnsucht nach Unsterblichkeit. Die Pause nutzte der Musikverein um verdiente Mitglieder zu ehren,  denen die Kapelle den gewaltigen und wuchtigen Marsch „Die Sonne geht auf“ widmete (gesonderter Bericht).

Den 2. Veranstaltungsabschnitt hat Kristin Bellm der zeitgenössischen Musik gewidmet. Mit einem „Simon and Garfunkel Medley“ von Kurt Gäble leitet Sie über zu den beiden Schmusebarden der 70er und 80er Jahre. Ebenfalls die Seelen kitzelte Lionel Richie´s „All Night long“, mit dem die Musiker instrumental zum Feiern einluden. Mit einem Solostück aus der Filmmusik zu „The Mission“ berichteten die beiden Flöte- und Flügelhornsolisten Sarah Jakob und Johannes Lott einfühlsam von der  Missionierung der südamerikanischen Indianer. Das Konzert wurde zwar  mit einem Bon Jovi Medley bestehend aus „Runaway“, „It´s my Live“, „Livin on a Prayer“ und „You Give Love a Bad Name“ beendet, aber um die Zugabe „Fliegermarsch“ kamen die Protagonisten nicht herum.

Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit, sagte der amerikanische Dichter Longfellow, die „Harmonie“ Musiker waren perfekte Dolmetscher. Souverän hatte der „Harmonie“ Vorsitzende Dr. Andreas Maier durch das Programm geführt, die Musikstücke deren Urheber und Inspirationsgrundlagen fundiert erläutert. Er dankte seinen Protagonisten, die inzwischen das Jungendorchester eingeschlossen, aus 90 Musikern bestehen. Sein Dank galt der jungen talentierten und ehrgeizigen Dirigentin und dem Vizedirigenten Burkhard Kehrer, der in der Endphase der Schwangerschaft von Kristin Bellm als Orchesterleiter einsprang. Dr. Maier dankte auch den Helfern im Festausschuss um Manfred Spitzer und Marko Mächtel, dem Bürgermeister für die Überlassung der Halle und dem Hallenmeister. Bürgermeister Heß gratulierte der jungen Dirigentin, die zuallerletzt seinen fast schon obligatorischen Zugabewunsch erfüllte. Das Lied „Hoch Badner Land“  wurde stehend und textsicher vom gesamten begeisterten Publikum mitgesungen.

13.01.2014- (von Frieder Scholtes) Die Pause beim Neujahrskonzert nutzten der Vizepräsident des Blasmusikverbandes Bernhard de Bortoli und der Vorsitzende der Harmonie Kronau Dr. Andreas Maier, um mit dem Schlagzeuger Helmut Klein, einem verdienten Musiker für seine Jahrzehnteandauernde Liebe zur Blasmusik zu danken und ihn zu ehren. Die zweithöchste Ehrung des Bundes Deutscher Blasmusikverbände ist mit einem Ehrenbrief und der Verbandsehrennadel in Gold mit Kranz und Diamantausgelobt. Ehrungen sollen im besonderen Maße die Arbeit der Mitgliederund im Besonderen der Ehrenamtlichen würdigen sagte Bernhard de Bortoli.Dr. Maier, der auch Helmut Kleins Frau Elisabeth dankte, freute sichmit dem Jubilar über die hohe Auszeichnung. „Er ist einer derfleißigsten Probenbesucher, obwohl er in Kirrlach wohnt“, sagte derVorsitzende. Außerdem wissen wir die exzellenten Speisen, die Helmutzusammen mit Ludwig Förderer während des Wirtschaftsdienstes zubereitetzu schätzen“. Auf zwanzig- bzw. zehnjährige Mitgliedschaft könnenFranziska Ritzhaupt und Annika Bindel zurück schauen. Sie erhielten dieVerbands- Ehrennadeln in Silber bzw. Bronze.SebastianNagel - Dirigenten Novize aus Hockenheim - feierte mit demJugendorchester sein Konzertdebüt am Taktstock. Im Mai vergangenenJahres trat der erst neunzehnjährige Hockenheimer die Nachfolge vonClaudia Walter an. Sebastian ist Autodidakt und hat sich das dirigierenselbst beigebracht, bzw. bei seinen Stabführern abgeschaut. Der Azubimöchte aber schnellstens entsprechende Seminare des Verbandes besuchen,um seinem Traum verwirklichen zu können. Sebastian Nagel ist von Hausaus Trompeter, momentan aber in der Stadtkapelle Hockenheim als Tuba-Spieler gefragt. Stadtkapelle Hockenheim? Richtig vermutet, Sebastianwurde von Kristin Bellm vermittelt und hat diese in ihrer Eigenschaftals Leiterin der Jugendkapelle Hockenheim ab und zu vertreten. Es machtihm viel Spaß mit den jungen Musikern zu üben. Sein Dirigentendebüt vorPublikum viel beim Neujahrskonzert glänzend aus, konnte er zufriedenregistrieren und so war er auch auf seine quirlige Truppe stolz. Aber ersagte auch lächelnd: „Manchmal bin ich nicht streng genug“. Das kannsich aber noch ändern.